Bureau Pomery

Johanna Anker stutzt eine Vorzimmerdame zurecht, die etwas von Termin und Abwesenheit des Abgeordneten gesagt hatte, klopft kurz an und geht in das Büro von Antoine Pomery.

Guten Tag, Kollege Pomery. Lassen Sie mich gleich mit der Tür ins Haus fallen. 1. Was machen wir mit dem Antrag Schmidt? Er ist untragbar. 2. Was machen wir mit Schmidt? Er ist untragbar.

Madame Anker, welche Freude Sie zu sehen! Sie bringen mit Ihrem Lachen Sonne in mein tristes Büro. Nehmen Sie Platz! Kaffee? Tee? Mineralwasser? Frau Kollegin, es ist offensichtlich. Der antrag muss abgelehnt werden. Ich werde das so offen in der Fraktion sagen. Und unter uns gesagt: Es ist Zeit für einen Führungswechsel. Das werde ich in der Fraktion nicht offen sagen. Vous comprenez...

Während sich Antoine Pomery im Vorzimmer an der Kaffeemaschiene zu schaffen macht, setzen sich Schmidke und Anker auf der Sitzgruppe des Abgeordnetenbüros.

Hier waren Sie noch nie, was?

Nein hier war ich noch nie.

Pomery ist eine niederlivornische Frohnatur. Sie wissen ja, wie die sind. ;-) Bestimmt wird er uns gleich eine Flasche Wein anbieten, hihi!

Naja aber gegen eine Flasche Wein hätte ich nichts einzuwenden. Naja die sind aber Nett .

Ich habe lieber Schaumwein. Ein süsser Haltberger oder so. Sprechen Sie romanisch?

Ja wieso. (Romanisch= Französisch?

(simoff - ja romanisch ist hier französisch - simoff)

Ja, Sie sind ja auch gebildet. Heutzutage spricht das ja nicht mehr jeder.

Nun ja. Wissen ich kann mich erinnern als ich noch zur Schule ging war das Pflichtfach.

Antoine Pomery kommt aus dem Vorzimmer in das bureau herein. Voilà, die Maschiene läuft. Was möchten Sie trinken? Café, Tee, Wein, Montenac? Madame Anker, Sie möchten vielleicht ein Glas crémant?

Einen Cafe und dazu vielleicht ein Montenac. Falls das möglich wäre.

Sehr gern, wenn Sie einen fruchtigen haben, der nicht zu trocken ist.

Antoine Pomery verschwindet kurz und kehrt bald darauf mit einem Tablett zurück, auf dem eine Tasse Kaffee, eine Zuckerdose, eine Kanne Milch, ein großes Glas Montenac, ein Glas Sekt und ein Glas Wein stehen.

So, messieursdames. Wenn der Parlamentsbetrieb ruht habe ich leider keine Vorzimmerdame, da mache ich das alles selbst. Santé!

Naja. Sante

Sie sind neu unserer Partei beigetreten, monsieur Schmidke?

Ja Monsieur Pomery in der Tat.

Er hatte bereits das Vergnügen, Schmidt kennenzulernen... :-)

Das stimmt

Sie müssen wissen, Madame Anker und ich arbeiten schon länger gut zusammen.

Helmut Schmidke schrieb:Das stimmt

Welchen Eindruck konnten Sie gewinnen?

Nun Ja Herr Schmidt ist einer der für die Partei eigentlich als Organisator unentsetzlich. Aber seine Rhetorik des Klassenkampfs finde ich allerdings nicht mehr Modern oder sie ist keine Antwort auf alle Fragen.

Ja, wem sagen Sie das? Aber niemand ist unersetzlich.