Vorzimmer

Stuck lässt Dr. Pontneuf vor. Lieber Herr Kollege, was kann ich für Sie tun? Nehmem Sie Platz! Kaffee? Tee? Wasser? Kekse?

Setzen Sie sich, Pontneuf. Ich bin ganz Ohr.

Besten Dank, daß Sie sich Zeit für mich genommen haben, Premierminister. Ich möchte mit Ihnen über die anstehende Regierungsbildung sprechen, wenn Sie gestatten. Aus liberaler Sicht ist die Einbindung der demokratischen Partei eher fraglich. Ich würde mich parteiintern natürlich für eine fortgesetzte Unterstützung der Koalition seitens der Liberalen einsetzen, aber ich fürchte, ein inhaltliches Entgegenkommen gegenüber linksliberalen Positionen wird von meiner Partei nicht gebilligt werden.

Pontneuf, ich verstehe Ihre Bedenken. Es ist mir natürlich bewusst, daß die Demokraten für unsere Vorstellungen etwas zu weit nach links tendieren. Aber andererseits bleibt uns doch nichts anderes übrig nicht wahr? Wo sollen wir sonst eine Mehrheit im Unterhaus herholen?

Bilden Sie meinetwegen eine Minderheitsregierung! Aber der Konsens einer bürgerlichen Koalition wird durch die Einbindung der Sozialliberalen gesprengt, Premierminister. Oder sehen Sie das anders?

Pontneuf, nein, das sehe ich natürlich nicht anders. Aber Sie verwechseln hier zwei grundverschiedene Dinge: es geht nicht darum, was oder mit wem ich möchte, sondern um die Mehrheitsverhältnisse des gewählten Unterhauses. Und nach dem Ausscheiden der Föderalisten bin ich auf die Demokraten mathematisch angewiesen. Es sei denn, Sie raten mir, mit der Arbeiterpartei zu koalieren.

Nein, das ganz sicher nicht. Dennoch bleibe ich skeptisch. Nun, ich danke Ihnen, daß Sie sich für mich Zeit genommen haben. Wir bleiben in Kontakt. Auf Wiedersehen, Premierminister.

Jules Pintneuf verlässt das Palais.

Intendant Weißkopf wird vor das Palais gefahren, wo einige Polizisten die Photographen und Journalisten auf Distanz halten. Karl Weißkopf steigt aus.

Guten Abend, meine Damen und Herren. Der Premierminister hat mich zu sich gerufen. Bitte haben Sie Verständnis, daß ich Ihnen bevor ich mit ihm gesprochen habe unmöglich einen Kommentar abgeben kann. Vielen Dank.

Der Intendant wird in das Palais geführt und nimmt im Vorzimmer Platz.

Der Generalsekretär des Premierministers begrüsst Karl Weißkopf. Guten Tag, Herr Intendant! Der Premierminister erwartet Sie, wenn Sie bitte eintreten möchten.

Ulrich Peter schrieb:General Peter betritt das Palais, lässt sich anmelden und setzt sich ins Vorzimmer des Premierministers, wo er sich Kaffee und Kekse servieren lässt.

Nur kurz nachdem dem General sein Kaffee serviert wurde, tritt des Premierministers Generalsekretär vor ihn.

Herr General, der Premierminister erwartet Sie. wenn Sie mir bitte folgen wollen.

Ulrich Peter schrieb:

August Stuck schrieb:Danke Herr Oberst. Diese Termine sind alle leider bereits besetzt. Wie sieht es für den Herrn General Freitag um 16.30 Uhr aus? Ansonsten würde ich vorschlagen, der General kommt zwischen 9 und 12 oder 14 und 20 Uhr vorbei, wann es ihm genehm ist und ich stelle dem Premierminister ein Zeitfenster frei.

Danke, der Herr General wird erscheinen. Guten Tag Herr Generalsekretär!

General Peter betritt das Vorzimmer.

General Peter, der Premierminister erwartet mich.

Die meisten Räume des Palais sind noch dunkel. In den übrigen huschen beschäftigte Reinigungskräfte vorbei. Ein Sicherheitsbeamter nimmt sich des Generals an.

Herr General, der Premierminister ist zur Zeit unabkömmlich. Wenn Sie hier Platz nehmen möchten, werde ich Sie sogleich rufen, wenn er frei ist.

Daß diese Militärs immer so früh erscheinen müssen versteht der Sicherheitsbeamte nicht. Die Politiker beginnen die Arbeit doch erst um 9.00 Uhr.

Herr General, der Premierminister lässt bitten.

Verstanden!

General Peter betritt das Bureau des Premierministers.